1285 - Das Spiel des Lebens by Kurt Mahr

1285 - Das Spiel des Lebens by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Chronofossilien, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1986-04-01T01:00:00+00:00


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„Es ist nicht mehr als ein Gerücht", sprach Quolar, der sich in der üblichen Haltung vor dem Thron des Despoten niedergelassen hatte. „Einen der Verbreiter des Gerüchts hat die Garde zu fassen bekommen. Ich habe ihn verhört, nach allen Regeln der Kunst. Er wird froh sein, wenn er in vier Wochen wieder auf den Beinen stehen kann. Aber er weiß nichts. Was er wiedergab, hat er von Hinz und von Kunz gehört. Niemand weiß etwas Genaues."

„Du strapazierst meine Geduld, Quolar", sagte der Tyrann mit tiefer, rauer Stimme. „An deinem Informanten habe ich kein Interesse. Ich will wissen, welches der Inhalt des Gerüchts ist."

„Daß die Techno-Rebellen sich anschicken loszuschlagen, oh Herr", beeilte Quolar sich zu antworten. „Sie haben angeblich einen Anschlag auf die Kaserne der Leibgarde geplant."

Bei diesen Worten grinste Quolar über das ganze Gesicht. Aber der Ausdruck spöttischer Heiterkeit verschwand alsbald aus seinen feisten Zügen, als er die ernste Miene des Herrschers sah.

„Mit solchen Dingen soll man nicht spaßen, Mundschenk", ermahnte ihn Targiiv. „Ich warte schon seit geraumer Zeit darauf, daß die Rebellen losschlagen. Was gäbe es Heiteres an dem Gerücht, das du gehört hast."

„Nichts, oh Herr", sagte Quolar hastig, „wenn du es wirklich ernst nehmen willst."

„Quolar, wie oft habe ich es dir zu erklären versucht." Targiivs Stimme klang eindringlich wie die eines Lehrers, der einem verstockten Schüler einen einfachen Lehrstoff zum drittenmal nahezubringen versucht. „Hunderte von Generationen in der Vergangenheit lebte in unserem Land ein Volk, das sich der Magie verschrieben hatte. Es war eine besondere Art der Magie; sie nannte sich Wissenschaft und Technik. Wir wissen nicht, was aus dem Volk der Magier geworden ist. Aber seine Überlieferungen sind in schwer verständlicher Form noch vorhanden, und wir können daraus lernen. Da es von Natur aus so ist, daß nur der Thron und die von ihm Beauftragten sich mit der Magie beschäftigen dürfen, haben wir angeordnet, daß niemand sich mit den Überlieferungen der alten Magier beschäftigen darf. Gewisse Kreise in der Menge unserer Untertanen haben entschieden, daß sie sich an diese Anordnung nicht zu halten brauchen. Sie studieren die Unterlagen der Alten und lernen aus ihnen. Sie sind selbst zu Magiern geworden. Mit der Magie, Quolar, ist nicht zu scherzen. Wenn die Techno-Rebellen alle Künste erlernen, die die Magier uns in ihren Aufzeichnungen hinterlassen haben, dann sind wir in Gefahr: ich, du und alle, die in dieser Burg wohnen und sich von meinen Wohltaten ernähren. Hast du das verstanden, Mundschenk?"

„Ich habe es verstanden, Herr", versicherte Quolar.

„Nun gut" Die Stimme des Despoten klang verdächtig sanft. „Dann sag mir, was du unternommen hast, um die Techno-Rebellen an der Ausführung ihres Plans zu hindern."

„Nichts, Herr", antwortete der Mundschenk verblüfft. „Ich nahm das Gerücht nicht ernst."

Targiiv sprang auf. Sein zerfurchtes Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze des Zorns.

Quolar erschrak so sehr, daß er auszuweichen versuchte. Da er aber mit angewinkelten Knien auf dem Boden hockte, führte sein Manöver lediglich dazu, daß er auf den Rücken fiel.

„Nichts hast du unternommen?" donnerte der Tyrann. „Gibt es nicht wenigstens zehn, die wir im Verdacht haben, zu



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